Geschichte

2020 - 2023

Eigentlich hat Daniel Münchsmeier eine Auszeit geplant. Er ist ein Betriebswirtschaftler, der sich schon während seines Studiums und seinen Projekten in der Unternehmensberatung auf die Suche gemacht hat: Das klassische Management war für ihn keine Erfüllung und die reine Betriebswirtschaft zu eindimensional.

Daniel ist sich sicher: „Wer glaubt, dass sich mit aktuellen Konzernstrukturen, der Ausbeutung von Mensch und Natur, dem Konkurrenzkampf und der Jagd nach dem eigenen Vorteil, irgendetwas zum Guten entwickeln kann, der belügt sich gnadenlos.“

Um es kurz zu machen: Mit den globalen Corporates will Daniel nichts mehr zu tun haben.


Sieben Jahre als selbstständige Osteopathin und Physiotherapeutin haben Lisa Schmuck geprägt. Im Zentrum stand die Auseinandersetzung mit Gesundheit und Krankheit. Menschen leiden unter körperlich oder psychischer Unterversorgung, obwohl wir in einer der bestversorgten Region weltweit leben. Der Mangel an Angebot und Minderversorgung kann also nicht die Ursache sein. Mittlerweile ist sich Lisa sicher, dass viele Krankheiten keine Chance mehr hätten, wenn Menschen das richtige Essen zu sich nehmen und ihren Körper dadurch richtig versorgen würden ohne ständige Angst vor Minderversorgung zu haben.

Was also dann?

Es ist eine biologische Welt, es ist ein gesunder Boden, es ist ein gutes Miteinander, es ist ein Lernen voneinander und von der Natur. Permakulturelle Grundsätze auch aufs Wirtschaftsleben zu übertragen, finden sie spannend. Überschaubare Kreisläufe schaffen, wo man sich persönlich kennt. Nicht gierig sein, sondern etwas beitragen zu einer besseren Zukunft.

Mit dem gemeinsamen Ziel vor Augen und der Unterstützung des gesamten Teams übernahmen Daniel und Lisa im Juli 2021 den Biolieferdienst Gemüsehof Niederfeld und führten die Geschäfte zunächst als Ökokiste Ingolstadt weiter, um das Unternehmen im nächsten Schritt zur Erdbar Biokiste weiterzuentwickeln.

Schnell wird ihnen klar: Bio ist also nicht gleich Bio. Etliche Bio-Unternehmen können den starken Konkurrenzdruck nicht standhalten, werden unwirtschaftlich und dann von „Großen“ aufgekauft „Da sind die großen Konzerne schon wieder Eigentümer der großen Marken Provamel, Oatly, Natumi, Davert usw.“ Große Unternehmen fassen Fuß und tun gleichzeitig vieles dafür, dass ihre Beteiligungen und Übernahmen für den Verbraucher nicht ohne weiteres erkennbar sind. Also suchen Daniel und Lisa mit ihrem Team nach den Marken, die von den Gründern nach guten Grundsätzen betrieben werden. Das Wichtigste ist ihnen dabei die Stärkung regionaler Kreisläufe. Sie kaufen so viele Lebensmittel wie möglich von regionalen Unternehmen und solchen, die nicht nur ökologisch, sondern auch ethisch vertretbar wirtschaften.


Die Transformation zum nachhaltigeren Wirtschaften hat sie beide gefangen. Der Verbraucher soll sich sicher sein, beim Kauf von Produkten über die Erdbar Biokiste ökologische Erzeugnisse von verantwortungsvollen Betrieben zu erwerben. Nachhaltigkeit bedeutet auch, dass das Miteinander gut funktioniert. „Mittags ist immer einer für das gemeinsame Essen zuständig. Da sitzen wir dann alle zusammen.“ Mit diesen Veränderungen schaffen sie einen echten Mehrwert.

Dieser Mehrwert soll auch beim Verbraucher ankommen, und das möchten sie mehr über den Aufbau guter Kontakte als über Werbung schaffen. Hier Aufklärung zu betreiben – aber auch, den Kunden die Chance zu bieten, nur Erzeugnisse verantwortungsvoller Erzeuger zu kaufen – das ist das Markenversprechen der Erdbar Biokiste. Das Unternehmen in seiner jetzigen Form konnte nur entstehen, weil sich zwei Menschen zur richtigen Zeit begegnet sind und beschlossen haben, einen gemeinsamen Lebensweg zu gehen.


01.07.2021

Der Ökokistenbetrieb des Gemüsehof Niederfelds wird von der Ökokiste Ingolstadt GmbH unter der Leitung von Daniel Münchsmeier und Lisa Schmuck übernommen.

2020

Nach vielen Schicksalsschlägen steht der Generationenwechsel an. Marlene Münchsmeier, eine gute Freundin von Ilse, bat ihren Sohn Daniel den Gemüsehof Niederfeld während einer weiteren Krise zu unterstützen. Mit Beginn der Corona-Krise 2020 zieht Daniel zum Arbeiten in den Gemüsehof ein. Der Laden wird geschlossen, der Gemüseanbau wegen Mangel an Zeit und Personal eingestellt.


2010 – 2020

10 Jahre lang wird der Betrieb von Eberhard zusammen mit einer Betriebsleiterin weitergeführt. Der Gemüseanbau tritt stetig in den Hintergrund.

2009

Durch eine schwere Erkrankung verstirbt Ilse Katschke im Alter von 54 Jahren.

2003 – 2006

Nachdem ein Brand die Packhalle des Gemüsehofs zerstört hat, wird direkt neben den Anbauflächen ein neues Gebäude mit Packstelle, Hofladen und großen Seminarräumen gebaut. 2006 werden die neuen Räume bezogen.


1996

Der Gemüsehof Niederfeld gründet zusammen mit dem Hutzelhof, dem Amperhof, der Ökokiste Isarland und der Ökokiste Kirchdorf den Verband „Ökokiste e.V.“ in der Pfeffermühle in Ingolstadt.

1994

Im Umkreis von Ingolstadt startet der erste Lieferservice mit 40 Abonnenten. Ziel ist es, eine wöchentlich zusammengestellte Kiste mit saisonalem Obst und Gemüse anzubieten.

1986

Eberhard kündigt seinen Job bei Audi, um sich Vollzeit um den Demeter-Gemüseanbau zu kümmern. Ilse hingegen konzentriert sich voll auf den Verkauf. Die beiden stehen vor der Herausforderung, all das angebaute Gemüse in ihrem kleinen Laden zu verkaufen. Oft bleibt viel Gemüse übrig.


1985

Für Ilse und Eberhard ergibt sich die Möglichkeit einen Naturkostladen in der Stadt Ingolstadt zu übernehmen. Bereits nach einem halben Jahr ziehen sie mit ihrem Laden, der Körnerstube, in die Kreuzstraße um.

Über einen Vortrag von Herrn Mertens, einem Demeter-Berater, wird Ilse und Eberhard bewusst, wie viel mehr hinter der Biologie des Anbaus steckt. Ein Vortrag von Maria Thun über den biologisch-dynamischen Landbau mit konstellaren Rhythmen weckt die Begeisterung der beiden für den Anbau nach Demeter-Richtlinien.

1980

Die gelernte Gärtnerin Ilse Katschke beginnt 1980 auf dem elterlichen Hof in Niederfeld Getreide und Gemüse anzubauen. Ihr Ehemann Eberhard Katschke unterstützt sie dabei zunächst nebenberuflich.

Bestätigung

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